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Angizia
« 39 Jahre fur den Leierkastenmann »
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Irene Denner - Vocals
Marion Entwich - Piano
Rainer Guggenberger - Vocals
Michael Haas - Vocals
Emmerich Haimer - Guitar
Juergen Prokesch - Bass, Guitar
Moritz Neuner - Drums |
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| 1. Die Eroffnung
[ELIAS HOHLBERG]
Es glich einer Gruft,
Die die Tore verschloss,
Kein Mensch, dem ein Laut nur gelang...
Es gab uns dann diese Sicherheit,
Den Mut von vorneherein...
Sie schliefen doch,
Die ganze Stadt war müde von der Zeit...
Wir ruhen nicht,
Wenn das Licht auch zerb |
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14 ÷åëîâåê, 18 ãëàâ â òðåõ àêòàõ, 60 ìèíóò çâó÷àíèÿ. Ïî ñëîâàì Ìàéêëà, êëþ÷åâîé àëüáîì â äèñêîãðàôèè. Ïî÷òè íè÷åãî îò òîé Angizia, êîòîðóþ ìû âñå çíàåì. Ïðèâû÷íûé äèíàìèçì è ãèòàðíîå ïðèæóææîâàíèå íà çàäíåì ïëàíå âñå åùå ìîæíî êîå-ãäå îáíàðóæèòü, íî íîâûé øàã â òðåòüåì òûñÿ÷åëåòèè ãðóïïà ñäåëàëà â ýêñïåðèìåíòàëüíóþ îáëàñòü.
Î÷åíü ñòðàííàÿ, àâàíãàðäíàÿ ïîñòàíîâî÷íàÿ ìóçûêà, íàâåâàþùàÿ àíàëîãèè âñåãî ñ ïàðîé ãðóïï (ðàííèå Goethes Erben, Sopor Aeturnus, àëüáîìû Anthon Szhandor La Vey), ñîâåðøåííî ðàñòåðÿâøàÿ òÿæåñòü, ïîëíàÿ ñðåäíåòåìïîâîãî äóðàêàâàëÿíèÿ. Äà, ôîðìàëüíî îñíîâíûå èíñòðóìåíòû - ñêðèïêà è ïèàíèíî, íî êàê æå èçâðàùåííî îíè èñïîëüçóþòñÿ! Îãðîìíîå çíà÷åíèå â çâó÷àíèè ïðèîáðåë àêêîðäåîí, è ýòî ïðîñòî ÷òî-òî! Ãëóìíàÿ, îòâÿçíàÿ, îò÷àÿííàÿ, íå ïîáîþñü ýòîãî ñëîâà, òîð÷êîâàÿ íî ïðè ýòîì ñòðåìèòåëüíàÿ ìåëîäèêà - ìóçûêà ñëîâíî èçâèâàåòñÿ çìåéêîé, ñæèìàÿ â äî áîëè ñæàòûõ ÷åëþñòÿõ ñîáññíî äæîèíò. Îñíîâíîé óïîð â ïðåäñòàâëåííîì ìàòåðèàëå ñäåëàí íà ðàçíîîáðàçèå âîêàëîâ, ÷òî îáóñëîâëåíî áîëüøèì êîëè÷åñòâîì äåéñòâóþùèõ ëèö ïî òåêñòó ëèáðåòòî. Âîò îíî, àëüïèéñêîå áåçóìèå, ïîäàðèâøåå ñâåòó ïëåÿäó óíèêàëüíûõ êîëëåêòèâîâ îò òîãî æå Ñîïîðà äî âåëèêîëåïíûõ Stimmhorn, Dornenreich è Devil Doll!. Îäíîçíà÷íî íå áóäó ýòîò àëüáîì ðåêîìåíäîâàòü íèêîìó - ýòî äåéñòâèòåëüíî î÷åíü ëè÷íàÿ, î÷åíü íåêîììåð÷åñêàÿ, îòëè÷íàÿ ìóçûêà, ïîëíîöåííî âîñïðèíÿòü êîòîðóþ âîçìîæíî òîëüêî â èçìåíåííîì ñîñòîÿíèè ñîçíàíèÿ. Èìåííî ïîñëå òàêèõ àëüáîìîâ ýëåêòîðàò ãðóïïû ìåíÿåòñÿ íà 90-95%. Àëüáîì âûõîäèò 5 íîÿáðÿ 2001 ãîäà.
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Ïåðåëîìíûé ýòàï - îò ñòàðîé Àíãèçèè ê íîâîé. Ñîâåðøåííî ôååðè÷åñêîå áåçóìèå, âûõîäÿùåå ïðîñòî çà ïðåäåëû ïîíèìàÿ ïðè ïåðâîì ïðîñëóøèâàíèè. Ãèòàðû âûíóæäåíû óéòè åùå äàëüøå íà çàäâîðêè ïåñåí, áåçîãîâîðî÷íî îòäàâàÿ ãëàâåíñòâî ôîðòåïèàíî è ñêðèïêå. Àêêîðäåîí íà ýòîì äèñêå è åãî ïîñòåïåííîå ïðèæèâàíèå ê Àíãèçèè ÷åðåç óøè ñëóøàòåëÿ îêàçàëèñü î÷åíü óìåñòíûìè - ïðîñòî íå÷òî. Âîêàëû ïåðåïëåòàþòñÿ åùå õèòðåå, ÷åì ðàíüøå, à ìóæñêàÿ èõ ÷àñòü è âîâñå áóéñòâóåò, òåòðàëüíîñòü ïîäíèìàåòñÿ íà òðè ïîðÿäêà. Ìóçûêàëüíûå òåìû ñìåíÿþò îäíà äðóãóþ àáñîëþòíî íåïðåäñêàçóåìî. Íåâåðîÿòíàÿ ïðîäóêòèâíîñòü â ðàìêàõ îäíîé ïëàñòèíêè: óéìà ìåëîäèé è òîííû òåêñòà. È ñàìîå èíòåðåñíîå, ÷òî ïðè òàêîé ðàññòàíîâêå ýòîò áåçóìíî ïîñòàâëåííûé àâàíãàðä óìóäðÿåòñÿ ïðîíèêàòü â ïîäêîðêó ìîçãà íå íà îäèí ìåñÿö è ãîä. Ïîñëóøàë ýòîò äèñê âïåðâûå äâà ãîäà íàçàä, è îí äî ñèõ ïîð ìåíÿ íå îòïóñêàåò. Àáñîëþòíî ãåíèàëüíî è ÷óòü ëè íå ñâåðõìóçûêàëüíî, íî íå äëÿ âñåõ. |
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ïðîñìîòðîâ: 20767 |
Wenn der Abend uns befreit...
Sie werden heute ein Stück über Juden hören. Lemberg, 1911. Elias Hohlberg,
ein jüdisches Kind, verliebt sich in den Klang eines archaischen
Leierkastens und provoziert damit das so sehr traditionell gesinnte Gemüt
der Lemberger Juden. Diese verachten Elias’ „Ausbrechen aus den
althergebrachten musikalischen Wurzeln“ des jüdischen Viertels und legen ihm
nahe, die „wehmütige Geige“ und damit ein typisch jüdisches Instrument zu
spielen. Während sich Elias in „maroden Hirngespinsten“ verliert und ein so
sehr weltentrücktes Leben als Leierkastenmann herbeisehnt, zeigt sich vor
allem seine rührige Mutter Anna bemüht, ihm diese „koketten Ideen über ein
altruistisches Humoristenleben“ wieder auszureden. Hören Sie nun die
musikalische Festschreibung einer sonderbaren Bubenflause, ein selten
„nachhaltiges“ Gespräch zwischen Mutter und Sohn und (damit gleichzusetzen)
die lyrische Bloßlegung der naiv-idealistischen Gedankenwelt eines 8-jährigen Judenkindes.
2. Mein Jahr In Lemberg, 1911
[ELIAS HOHLBERG]
Mutter! Mutter? Bin ich denn ein Kind von hier?
Ein Strolch bin ich, der dreht an seiner Leier.
Ein Judenbub, besessen gar von Seltsamkeit und Posse.
Hör an mein Leid, es quält mich bitter...
[ELIAS HOHLBERG, 17. MÄRZ 1911]
Ich schlief und erbat,
Dass die Welt mich versteht,
Dass ein jüdischer Traum
Keine Sünde gesteht.
Ich sann nach dem Spiel
Mit dem Kasten, mein Freund.
Ich drehte die Leier
Mit Herz und mit Leid!
[CHOR]
Spielt auf, ihr Kinder der Lemberger Zeit,
Meißelt den Klang, der die Juden befreit.
Spielt auf für die Zeit, die mein Leben begann!
Stimmt das Leben an!
[ELIAS HOHLBERG]
Ich trotzte das Leid mit kläglichem Klang,
Nachts zogen schier Bögen die Geigen entlang.
Wir kratzten an Bünden, die sonst niemand fand,
Wir machten Musik für das jüdische Land.
[CHOR]
Spielt auf, ihr Kinder der Lemberger Zeit,
Meißelt den Klang, der die Juden befreit.
Spielt auf für die Zeit, die mein Leben begann!
Stimmt das Leben an!
[ANNA HOHLBERG (ZU REINUN PERLMANNS GEIGENSPIEL)]
Hörst du die Geige,
Er spielt sie so weich...
Sein Spiel ist famos
...Und jüdisch zugleich.
Hörst du, Elias,
Du spielst doch noch kaum,
Hat dich der Kasten besiegt?
[ELIAS’ BEKENNTNIS]
Nein, ich spiele den Kasten mit Mut...
Was soll ich denn spielen?
Musik für die Ruh?
[ERZÄHLER]
Das ist die Geschichte einer mutigen Tat;
Sie war eines Tages Elias’ Verrat.
[ELIAS]
Nein, Mutter, nein,
Ich spiel’ für mein Herz,
Mein Leben als Jude,
Es kostet mich Schmerz...
Musik ist mein Glück...
Und das ist, das ist mein!
[ELIAS, REZITATION]
Stört dich die Trauer, der elende Ton,
Die Schöpfung der Geigen, das Kratzen,
Mein Sohn?
[ERZÄHLER]
Elias war mutig, denn es klopfte sein Traum,
Als wollt’ er besessen in sein Inneres schauen.
[ELIAS]
Nein, Mutter, nein,
Ich dreh’ doch den Kasten,
Wem stört dieser Klang?
Was kratzt schon ein Bogen
Die Geige entlang?
Was kratzt mich dieser Ton?
[ANNA HOHLBERG]
Elias, dein Traum ist reich,
So mutig, doch klein...
Denn du träumst,
Denn du lebst zum Schein!
[ANNA HOHLBERG, MARKUS HOHLBERG]
Elias, wach auf, du lebst einen Traum!
[ELIAS]
Das ist mein Traum von Tönen und Klängen
Der fidelen Art... Das ist mehr als ein Traum!
[ERZÄHLER]
Sie hören eine Geschichte,
Die das Leben bezwang.
Sie glich einer Rüge
Für den jüdischen Mann!
[ANNA HOHLBERG]
Wach auf, ehe du schläfst,
Denn dein Traum ist voll Neid.
Wach auf, ehe du weißt,
Dass ein Traumbild dich teilt!
[ELIAS]
Was stört euch am Träumen?
Was soll mir der Kasten...
Am Leben versäumen?
Was nimmt’s denn an Zeit?
[ELIAS’ MUTTER]
Wach auf, ehe du schläfst,
Denn dein Traum ist voll Leid
Wach auf, ehe du glaubst,
Dass dein Kasten dich braucht!
[ELIAS]
Was stört euch am Träumen?
Was soll mir der Kasten...
Am Leben versäumen?
Wie bringt er mir Leid?
[ELIAS’ MUTTER]
Wach auf, ehe du schläfst,
Denn dein Traum ist voll Neid.
Wach auf, ehe du weißt,
Dass ein Traumbild dich teilt!
[ELIAS]
Was stört euch am Träumen?
Was soll mir der Kasten...
Am Leben versäumen?
Wie bringt er mir Leid?
Gemeinsam mit seinen Freunden Mehmet, Reinun und Ithzak gründet Elias den
„Bund der Schläfer und Musikanten“. Dieser versammelt die vier Buben
nächtlich, während im müden Lemberg alle Bürger ihre Träume schmieden, in
der Holzwerkstatt des Schnitzerbuben Mehmet Seedorf, um dort der Komik des
Lebens Tribut zu zollen. Hören Sie eine Moritat über den Schreinerbuben
Mehmet Seedorf, der willentlich stumpfen Holzklötzen Leben einhaucht, mit
seinen Marionetten spricht und gemeinsam mit Elias, Reinun und Itzhak das
jüdische Viertel Lembergs zu einer renitenten und frohgemuten „Zirkusstadt“ erhebt.
3. Mehmet Und Die Zirkusstradt
[ERZÄHLER]
Der Mehmet war von Süße,
Er lebte den Humor...
[JOHANNES ZETTERBERG]
Der Mehmet war von Süße,
Er lebte den Humor,
Erträumte sich die Zirkusstadt
Und hobelte die Puppen glatt.
[JUDENKINDER]
Marionetten ward geboren,
Von Mehmet auserkoren...
Und betet nicht, und flehet nicht...
Doch hüpft und tanzt und singt.
[ERZÄHLER]
Er war ein Jude von der Straße,
Und er liebte die Moral,
Er gab den Klötzen Leben...
Und lachte gar für sie.
Der Mehmet war von Güte,
Er lebte den Humor,
Erträumte sich die Puppenstadt
Und hoffte, dass er Gutes tat...
[JOHANNES ZETTERBERG]
Die Puppen waren sein Leben,
Der Zirkus eine Farce,
Das Zelt ein müdes Transparent,
Doch Leben?
Welch Leben war’s?
[JUDENKINDER]
Marionetten ward geboren,
Von Mehmet auserkoren...
Und betet nicht, und flehet nicht...
Doch hüpft und tanzt und singt.
Marionetten ward geboren,
Von Mehmet auserkoren...
Und betet nicht, und flehet nicht...
Doch hüpft und tanzt und singt.
So hüpft, tanzt... und singt.
Im Jahre 1917 wird in Mehmets Zirkuswerkstatt eine von Elias geschaffene
Zinnsoldatenarmee ins Leben gerufen. Der kühne Zinnsoldat Jonas soll das von
den Buben geliebte Lemberg in kriegerischer Zeit vor geistlosen Soldaten
beschützen. Hören Sie eine von Kindern geborene, eine von Witz und Verstand
getragene Moritat über den Zinnsoldaten Jonas, der ohne Furcht und Tadel
gegen blamable Helden besteht.
4. Zinnsoldaten Und Kanonen, 1917
[ELIAS HOHLBERG]
Ein Zinnsoldat mit Schild und Helm
War kühn wie ein Pirat...
[SCHLACHT UM LEMBERG]
Er glich dem Krieger Drosselbart
Mit seinem Schießgewehr.
Er klopfte auf den Knochen hart
Und war ein feiner Herr.
[JUDENKINDER]
Er stand den Manne kühn und trunken,
(ach) bohrte Lanzen durch Halunken,
Er stob mit Schwertern und Kanonen,
Als wollt’ er seine Juden lohnen.
[HOHN UND SPOTT]
Du, mein Zwerg, willst Krieger sein,
Am Schlachtfeld ganz allein?
Du torkelst, bleich, wie fett ein Schwein,
Und wirfst... mit einem Stein?
[SCHLACHT UM LEMBERG]
Er rührte von der Puppenstadt
Und schlauchte die Gefahr.
Er tat was eine Puppe tat
Und kämpfte ohne Schar.
[JUDENKINDER]
Er stand den Manne kühn und trunken,
(ach) bohrte Lanzen durch Halunken,
Er stob mit Schwertern und Kanonen,
Als wollt’ er seine Juden lohnen.
[JUDENKINDER]
Das Spiel war fein, „Soldatensein!“
Gen Schuft und Schurke ganz allein!
[ELIAS HOHLBERG]
Er schlich bedacht in den leeren Schacht
Und spähte auf die Schurken.
Er hob die Lanze hoch in Acht
Und pfählte sie wie Gurken.
[„FEIGER“ KRIEGER]
Du kleiner Zinnsoldat,
Du wagst eine freche Lippe;
Dein Mut ist... ha! (Gelächter!)
Eine Schmach
Für meine Ritter!
[JUDENKINDER]
Er zog in Bann
Wie ein Edelmann,
Er war unser Puppenritter.
Links, zwo, drei, vier!
Er stob als Mann
Wie nur er es kann
Durch ein Heer der Schnauzbartmannen!
Links, zwo, drei, vier!
Er tat in Acht,
Was man so nicht macht
Und hievte seine Banner.
[ELIAS HOHLBERG]
Du, mein Zwerg, wirst Sieger sein,
Am Schlachtfeld ganz allein?
Du tänzelst, schlau, wie Licht zum Schein,
Und kämpfst... mit einem Stein?
[SCHLACHT UM LEMBERG]
Er rührte von der Puppenstadt
Und schlauchte die Gefahr.
Er tat was eine Puppe tat
Und kämpfte ohne Schar.
[JUDENKINDER]
Er stand den Manne kühn und trunken,
(ach) bohrte Lanzen durch Halunken,
Er stob mit Schwertern und Kanonen,
Als wollt’ er seine Juden lohnen.
Im Jahre 1920 erleidet der „Bund der Musikanten“ eine äußerst schmerzliche
Erfahrung. In Lemberg erzählte man sich damals die Geschichte vom Krüppel
Spennocchi, der auf einem kleinen Gehöft außerhalb der Stadt beheimatet und
von schauerlicher Kreatur war. Im Zuge der Gepflogenheit, das
Spennocchi-Gehöft ob des dort hausenden Krüppels zu verachten, haben die
„Judenkinder“ ihre so human und mit Vernunft begründete Denkweise zur Seite
gelegt und in geistloser Gefolgschaft weltlicher Buben das so animalisch
anmutende „Monster“ mit Steinen und Ästen beworfen. Hören Sie nun die
Vertonung einer einmalig grotesken Begegnung, bei der ein „engelhafter“
Krüppel einen gaukelnden Juden, und damit seinen einstigen Schinder, an den
Pranger stellt.
5. Anastasia Spennocchi, 1920
[ANASTASIA SPENNOCCHI]
Herbei, mein Schinder,
Von Komik verzärteltes Ding.
Es harrt nun... der kühle Moment,
Ein Quäntchen an Sühne:
Der gaukelnde Jude betritt meine Bühne.
Er tritt vor den Richter, der fidele Bube,
Beschaut meinen Buckel (Welch Stille? Welch Ruhe?)
Und sicher, gewiss, bin ich froh, ihn zu sehen.
[ELIAS HOHLBERG]
Sah ich’s, sah wie Schnee den Leib
Mit weißem Loden schnürt,
Im Lehnstuhl wich ihr Geist
Dem eklatanten Schimmer...
Stück für Stück
Ihr Leid auf Erden war unfein gewiss,
Ihr Leben sprach gelinde... vom Wohnort,
Einem Stall...
[ELIAS HOHLBERG]
Mein Ekel vor dir
War dreist und befangen (befangen!)
Ich stand da am Hof
Und kränkte dich bange (bange!)
Wir übten Gelächter,
Beschmutzten dich leidig, (leidig!)
Wir droschen mit Freud
Dich Krüppel zum Feind!
[KRÜPPEL SPENNOCCHI]
Mutlos Gesindel, gereiztes Reptil,
Komm, mach mich zum Krüppel,
Der müde und bang fleht:
„Stört dich mein abscheulich Blick,
Verfemt er wich dem Bild von Glanz...
Liebreiz und Anmut mieden mich ganz.
So blieb ich grässlich für mein Leben,
Blieb Gebein, nicht der Rubin,
Der funkelt und glimmert wie Licht in beschien.
Tot ich glich der euren Geisel,
Höllisch, war ich Krüppel schön,
Müd’ nur vom Zunder, dem qualvoll Gestöhn!“
[ANASTASIA SPENNOCCHI]
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war,
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land...
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens
Bizarr...
[ENGELSCHOR]
Sie war dieser Engel, der lebendig war...
A-n-a-s-t-a-s-i-a
[ANASTASIA SPENNOCCHI]
Ich flieg nicht als Engel,
Doch war ich nicht Mensch,
Ich brauch keine Flügel,
Bin endlich ich selbst.
Ein Engel ist bieder und selten benannt (so...)
nannt’ ich mich nur „den Krüppel“,
Der dich nicht verstand...
Ich mochte mein Leben,
Doch litt ich im Zwang,
Ganz blau war mein Buckel,
Von Schlägen verkannt...
So blieb ich in Hoffnung,
Dass Schönheit nun langt!
...Dann stand ich in Loden geschnürt
...Und verdammt!
Stand... ja stand... in einem weißen Kleid...?
Geschlagen... zerhauen... gewalkt bis zur Pein...
...Belogen und betrogen... mit Stock und mit Stein...
...Mit Stock und mit Stein... mit Stock und mit Stein...
[ANASTASIA SPENNOCCHI]
Ich nannte es Leben, weil ich Euch die Geisel war,
Hier bin ich Mensch aus dem Euren Land...
Mit frechen Gesichtern, mit Stock, Stein, in Schar
Ihr Juden aus Lemberg ward Qual meines Lebens
bizarr...
[ELIAS HOHLBERG]
Vergib’ mir beim Leben im holden Gewand,
Ich war doch nur Bengel, der dich nicht verstand...
Verzeih’ meine Dummheit, sie hat mich besiegt,
Mein Leben hieß „Hoffnung für Juden im Krieg!“
[ANASTASIA SPENNOCCHI]
Ich fiel von dem Zweiglein des jüdischen Baums,
konnt’s länger nicht tragen das bucklige Ding...
Ist gut Bub, halt fest nun den unseren Stamm,
So spiel für die Juden im russischen Land...
[KRÜPPEL SPENNOCCHI]
Was schlugt ihr mich mit Ästen,
Was ward ihr bockig und gemein,
Prasst keck und dreist mit großen!?
[ELIAS HOHLBERG]
Wir Juden sind Menschen
Mit Herz und Verstand!
Ich liebe mein Leben,
Die Tugend, mein Land...
Auch ich schlug im Irrtum
Den eigenen Mann,
Doch seht bloß wie schön
Auch ein Krüppel sein kann...
Schluchzend in ihrem Wankelmut und entsetzt ob ihrer Unverfrorenheit, einen
jüdischen Krüppel zu peinigen, verlassen die „Judenkinder“ ihre so sehr
geliebte Heimatstadt Lemberg und ziehen ihre Schlitten und Instrumente in
eine von ihnen idealisierte Welt. Im Zuge ihrer Reise durch das kalte
Russland komplettieren die 4 jüdischen Musikanten eine Bettlergilde im
schwermütigen Smolensk der 20er Jahre. Der Standestrennung zwischen „arm“
und „reich“ begegnen die jüdischen Musiker mit Hochmut und Impertinenz, das
von Philistern in Körbchen der Lemberger Gaukler geworfene Hartgeld
investierten Elias, Mehmet, Reinun und Ithzak in sündteure Karaffen des
besten Weines der Stadt, um ihn gemeinsam mit den Smolensker Bettlern an das
Leben zu vergeuden.
6. Der Wein Der Lumpensammler, 1923
[ELIAS HOHLBERG]
Hier ist die Rebe, Musikant,
Hier ist dein Wein.
Süffle vom Philistertrank,
Die Pulle ist nun Dein.
Tränke deine Sorgen, Weib,
Den Hader, die Pein.
Schenke den Philistertrank,
In deine Venen ein.
Wir spielen für die Judenstadt,
Das Leben, es ist fein...
Ein Hoch dem kleinen Bettelmann,
Fidel darf er sein!
[ELIAS HOHLBERG]
Der Wein ist eine Gabe,
Die den Reichen wohl gefällt.
Doch heute, liebe Freunde,
Ist er Armen schon bestellt.
Der Durst ist eine Plage,
Die der „König“ nicht gern teilt.
Marod’ es tüncht die Traube,
Im Sonnenlicht, im Schrein.
Der Wein ist mein Gefährte,
Er ist reich und bunt und fein.
Er liegt in meinen Venen
Wie im Zarenhof der Stein.
[DIE LUMPENSAMMLER]
Wir wollen Lumpensammler sein,
Mit edlem Philisterwein.
Wir nennen ihn das Lebenspfand
Und schenken uns die Hand.
Wir wollen Lumpensammler sein
Mit edlem Philisterwein.
Wir nennen ihn das Lebenspfand
Und schenken uns die Hand.
[ELIAS HOHLBERG]
Der Wein ist eine Gabe,
Die der Reiche nicht gern teilt.
Kokett er raubt dem Bettler,
Die Traube, reif und klein.
Der Wein ist dein Gefährte,
Er ist reich und bunt und fein.
Er liegt in deinen Venen
Wie im Zarenhof der Stein.
[DIE LUMPENSAMMLER]
Wir wollen Lumpensammler sein,
Mit edlem Philisterwein.
Wir nennen ihn das Lebenspfand,
Und schenken uns die Hand.
Wir wollen Lumpensammler sein,
Mit edlem Philisterwein.
Wir nennen ihn das Lebenspfand,
Und schenken uns die Hand.
Über 2 Jahre lang tranken die Smolensker Bettler den Wein der Spießbürger,
auf Schlitten zogen Elias und seine Freunde die Karaffen scharenweise in
den Osten Russlands, wo die Armut schon an Reben nagte, der „Deutschmann“
schon im Gasthaus saß und die Kälte schon die Kirchen querte. Hören Sie ein
Bänkellied, das dem armen Menschen der Weltkriegszeit gewidmet war.
7. Lied Fur Die Armut Anderer Leute
[ELIAS HOHLBERG]
Ein Lied ward geboren
Für den Menschen von Hohn,
Den Bettler, den Schnorrer,
Den hungernden Sohn!
Ihr Armen herbei in die Stätte der Nacht,
Wir plagen den Krösus in ärmlicher Tracht.
Gebt’ Mut dem Gedanken,
Dem Leumund einer heiteren Zeit!
Zeigt Schneid für das Zanken,
Den Wunsch nach fidelem Geleit!
[AUFSTAND DER BETTLER]
Die Bettler sind los...
...in der Stätte der Nacht!
Sie plagen den Krösus...
...in ärmlicher Tracht!
Herbei in mein Reich,
Du torkelnder Mann.
Verlass’ deine „Leich’“
Und schließe dich an!
Wir ziehen mit Anstand,
Mit dir Hand in Hand,
(mit dir Hand in Hand!)
[ERZÄHLER]
Er gaukelt laut, er spielt famos.
Könnt ihr in alle sehen? Der Bettelmann ist los.
„Trotzt dem Kriege!“, motzt die Ziege, motzt die Reichen an.
„Frönt der Komik!“, tönt schon feurig, unser Bettelmann.
Ein Armer ist voll Komik,
Er tänzelt schon und schreit:
[AUFSTAND DER BETTLER]
Die Bettler sind los...
...in der Stätte der Nacht!
Sie plagen den Krösus...
...in ärmlicher Tracht!
Tritt ein in mein Reich,
Du kläglicher Mann.
Verlass’ deine „Leich’“
Und schließe dich an!
Wir ziehen mit Anstand,
Mit dir Hand in Hand,
(mit dir Hand in Hand!)
[ERZÄHLER]
Er gaukelt laut, er spielt famos.
Könnt ihr in alle sehen? Der Bettelmann ist los.
„Trotzt dem Kriege!“, motzt die Ziege, motzt die Reichen an.
„Frönt der Komik!“, tönt schon feurig, unser Bettelmann.
Ein Armer ist voll Komik,
Er feiert nun den armen Mann...
...den armen Mann!
ELIAS HOHLBERG war Pazifist und keineswegs darauf bedacht,
einer wehmütigen „Instanz“ wie den Qualen des Krieges mit Gram
und Kummer zu begegnen. Hören Sie nun die musikalische Fassung
einer satirischen Begegnung mit kriegerischen Elementen.
JUDENKINDER ODER DIE KOMÖDIE VOM KRIEG
[JUDENKINDER]
Wir liebten ein Land, das der Krieg nun verschlang
Mit Helden und gellender Totschlägermacht.
Wir hassen die Willkür, die Bombe, den Zank,
Wir Judenkinder lieben unser Land.
[ELIAS HOHLBERG]
Ach, schöner Heldentod,
oh, du wartest schon!
Ich winke kühn und tänzle bleich,
Ich kecke Musikantenleich!?
[JOHANNES ZETTERBERG]
Sie tummeln sich aus der tödlichen Bahn,
Verhalten den Schmerz und stellen den Mann.
Sie tänzelten müde den Leichen entlang,
Und ächzten schläfrig (dann, dann):
„Ihr meuchelnden Helden im Totentanz,
Ihr wütet mit tollen Gewehren.
Die ‘Meute’ seid ihr, sünd-feige Herren,
Von schmählichem, kläglichem Stand.“
[JUDENKINDER]
Wir spielen und leiern, wir gaukeln und frieren,
Wir ziehen durch dieses Geröll...
Wir fiedeln und tönen, wir kurbeln und geigen,
Wir lieben das russische Land.“
Wir tadeln die Strenge, den „eifrigen“ Mann.
Wir mahnen des Kriegers Gelübt’...
Wir stelzen mit Freude durch schneeweißes Land
Und kehren dann doch zurück.
Starker Mann mit dem Schießgewehr,
Klopfe laut an unsrem Tore!
Mit hellem Ton, fast fragend schon,
Trägst du zur Komödie bei.
[JOHANNES ZETTERBERG]
Der „Judenbund“ glich einer Trotznation,
Einem Komikeid mit einem Launenlohn.
Die Judenbuben froren Wunden schon,
Mit Drang zum Ton und ihren unvergessnen Liedern.
Der „Judenbund“ glich einer Trotznation,
Einem Komikeid mit einem Launenlohn.
Die Judenbuben froren Wunden schon,
Mit Drang zum Ton und ihren unvergessnen Liedern.
Mit dem Ideal, eine Zirkusstadt für arme Leute zu errichten, hat der
Schnitzerbub Mehmet Seedorf - als buntes Geleit der fidelen Musikanten -
Eine zinnoberrote Marionette ins Leben gerufen. Der rührige Holzklotz, den
Elias liebevoll „August“ nennt, mutiert flugs zum wirren Tänzer und
Interpreten schiefer Töne und bleibt ständiger Begleiter der skurrilen
Hauptfigur Elias Hohlberg. Hören Sie nun die musikalische Begegnung mit
Einer „zinnoberroten Marionette“.
8. Die Zinnoberrote Marionette
[ELIAS HOHLBERG]
Ah! Sie lebt - den Tanz einer kleinen Puppe.
Dreister kleiner Holzklotz! Sprich mit mir!
Dirigiere mich! Du traust dich doch oder?
[ELIAS HOHLBERG]
Der August war ein Eichenklotz, ein müder kleiner Klotz.
Ein stumpfer, toter, matter, bleicher, fahler kleiner Klotz.
Er wich dem Glanz, dem Raspeltanz, der Schnitzerbubenhand.
Er hing noch nicht an Fäden und mied den Puppenstand.
Der Mehmet schnitzte brav und fein den August aus dem Klotz.
Er schliff den edlen Körper und schnitt Kleider aus dem Stoff.
Er gab dem August Leben, er zog an seinen Fäden,
Er lenkte ihn, er hegte ihn, er führte ihn zum Tanz.
[ELIAS HOHLBERG]
„Herbei mein Klotz, mein Puppenklotz, du rote Tanzfigur!
Du atmest schon, du tänzelst schon, du bettelst um Statur!“
Der August war voll Leben, er mühte seine Fäden,
Er war ein Held, ein Kamerad, ein Kumpel in Statur!
9. Unterstadt-Oberstadt-Zirkusstadt
„Unterstadt-Oberstadt-Zirkusstadt“ verdeutlicht eine politisch wie satirisch
gemeinte Botschaft in einem komisch-humoristisch gefärbten Hierarchiedenken.
In der Unterstadt lebt der Arme, der Bettler, das Kind, der Unmündige. In
der Oberstadt lebt der Reiche, der Philister, der König, der Kaiser, der
Edelmann. Die „Zirkusstadt“ als idealistische Konstruktion ist die größte
Fiktion der Judenbuben geblieben. Das Zusammenführen aller
Gesellschaftsschichten mit dem Bettler im Zentrum der Komik bzw. im Zelte
der Zirkusstadt, wäre schlussendlich die wichtigste Kreation der
Weltkriegszeit gewesen. Sich über Juden tot zu lachen hat nichts Komisches;
erst dann wenn der „Unterstädter“ und der „Oberstädter“ gemeinsam über den
Gaukler lachen können, zeigt sich der sozial-kommunikative Gehalt der Komik.
Ein enttäuschter und pikierter Clown erzählt Ihnen und beklagt, dass die
Sitzreihen um die Manege herum frei bleiben, wenn er sich in schwieriger
und mühsamer Zeit der Komik unterwirft. Er möchte Unterstädter und Oberstädter
zusammenführen und Soldaten und Kanonen aus dem Zelte ausschließen.
Während hier im Zirkusrund Clowns und Gaukler tollen, zermürben sich außerhalb des
Zirkuszeltes Soldaten und Krieger, die keinen Platz in der Manege finden
können und wollen. Sehen Sie dieses Stück gleichzeitig als satirische
Auseinandersetzung und penible Begegnung zwischen Zorn und Komik, Soldaten
und Pazifisten sowie zwischen Konventionalisten und Nonkonformisten. Die
Komik klagt an: „Es lebe die Zirkusstadt. Es lebe der fidele Ton, das
Gelächter gezeichneter Frauen und Männer, die dem Kriege zum Trotz einen
Platz gefunden haben, der sich „Zirkusstadt“ nennt.“
[ERZÄHLER]
Ein Clown als Herr der fidelen Welt
Stand grämig in seinem Zelt...
Der Clown klagt an, denn wo bleibt der Mann,
Der munter seiner Komik frönt.
Er grämt sich bang’, wenn ein froher Mann,
Nicht heiter aus dem Zelte tönt:
[DER CLOWN ALJOSCHA]
Herein, arm Volk, die Zirkusstädter tanzen schon!
Herein, arm Volk, der Gaukler lässt euch euren Lohn!
[DER CLOWN SERJOSCHA]
So klatscht euch wund in der Zirkusstund’,
Ja grient und lacht in den unsren Schacht.
[DER CLOWN ALJOSCHA]
Verschanzt euch nur, blasiert und stur.
Verprasst das Geld hier im Zirkuszelt.
[DER CLOWN SERJOSCHA]
Schenk mein fein Herr nun dein Herz her!
Griene - Weine - Nimm das Meine!
[DER CLOWN ALJOSCHA]
Lach’ für diese Bettlernacht,
Lach feig’ Hoheit, lach’ und lach’.
Klatsch’ in deine Hände sacht’,
denn, mein König: „Dies ist Macht!“
Zeig dich hier im Bettlertum,
Lass dein Herz im Zelte ruhen.
Blech’ doch unsre Zirkuspacht,
denn, mein König: „Dies ist Macht!“
[DER CLOWN SERJOSCHA]
So klatscht euch wund in der Zirkusstund’,
Ja grient und lacht in den unsren Schacht.
[DER CLOWN ALJOSCHA]
Verschanzt euch nur, blasiert und stur.
Verprasst das Geld hier im Zirkuszelt.
Reinun Perlmann war der einzige der Buben, der das jüdische Lemberg mit
wehmütigem Geigenspiel und offiziellem Traditionell versüßte; Juden aus
Ungarn, und dem Russischen Reich kamen unentwegt angereist, um Reinun
Perlmanns Spielkunst zu lauschen. Kaum ein Violinist besaß die Fähigkeit,
derlei virtuos mit der rechten Hand zu streichen; die Gewohnheit Reinuns
mutierte zur Attraktion, zum Stolze Lembergs: Ehe er es wusste war er
Lembergs Held und „König der Musikanten“ gewesen. Als er 1920 mit Elias,
Mehmet und Ithzak aus Lemberg fort zieht, „ertrinkt“ das geistliche Lemberg
in furchterregender Stille, noch unwissend, dass sie außer Elias Hohlberg
allen noch einmal begegnen werden. Im Juni 1938 erfährt die Geschichte um
den „König der Geigen“ eine fatalistische Wende. Die Deutschmänner hacken
dem jungen Perlmann, trotz dessen Flehen, seine für das Spiel notwendigen
Extremitäten verschont zu lassen, die rechte Hand vom Unterarm. Was die
Hitlersoldaten am Vorabend mit Pfennigen erkauften, mordeten sie am
folgenden Tage im Trunke kriegerischer Banalität und antisemitischer
Gefolgschaft.
10. Die Linke Hand Des Musikanten
[REINUN PERLMANN]
Ich, ich bitte dich Soldat...
So hack mir nicht die Hand vom Stamm,
Die goldne Tatze, meinen Rang!
Sei stark und lausche fröhlich weiter,
Diesen Tönen frech und heiter.
Bist schwach, wenn laut dein Führer tobt,
Die holde Künstlerarmut lobt...
Ach, wenn du mordest ohne Ziel,
Bis meiner kühnen Schöpfung munter
Ein Stück Fleisch zu Boden fiel...
Welch kühne Tat?
Welch heller Geist?
Was für ein Held?
[ERZÄHLER]
Es schien sein Ton wie edler Wein
In Lemberg zu gedeihen
Famos war seine linke Hand,
Der Klang, den sie erstand...
[JOHANNES ZETTERBERG]
Es roch... ein Stück Fleisch
Ein toter, toter Mann...
Die Geige ist tot!?
[AN DIE LEIDLICHE INSTANZ]
Das ist mein Ruf nach holdem Ton,
Nach Gunst der kühnen Gestalt.
Was niemand schuf und doch erklang,
Das war das Ziel eines hellen Drangs.
Er ruht verhüllt, in sich vereint,
Als Held der jüdischen Stadt.
Was niemand weiß und doch geschah,
Das war der Tod seiner linken Hand.
[JUDENKINDER]
Das ist der Leichnam, den ihr habt’ belogen,
Der König der Geigen, von „Helden“ betrogen...
Ihr wütet mit Händen der jüdischen Künstler,
Doch nun lauscht und bangt, denn der König
Wird wieder gedeihen!
[AN DIE LEIDLICHE INSTANZ]
Das ist mein Ruf nach grellem Ton,
Der Zorn der jüdischen Kunst.
Mein Spiel ist rein, so soll es sein,
Ja hämisch, zäh und für mich allein.
Er ruht verhüllt, in sich vereint,
Als Held der jüdischen Stadt.
Was niemand weiß und doch geschah,
Das war der Tod seiner linken Hand.
[JUDENKINDER]
Das ist der Leichnam, den ihr habt’ belogen,
Der König der Geigen, von „Helden“ betrogen...
Ihr wütet mit Händen der jüdischen Künstler,
Doch nun lauscht und bangt, denn der König
Wird wieder gedeihen!
[JUDENKINDER]
Seht die Hand der Lebenden!
Seht das Leid der Kunst!
[ELIAS HOHLBERG]
Lernt vom Leid des Königs,
Dass kein Toter ewig ruht,
Dass Karma weiß, was Sünder gerne tun...
Nehmt des Künstlers Leben nicht in eure Hand,
Bestraft nicht unsre Helden, unsren Stand!
[JUDENKINDER]
Das ist der Leichnam, den ihr habt’ belogen,
Der König der Geigen, von „Helden“ betrogen...
Ihr wütet mit Händen der jüdischen Künstler,
Doch nun lauscht und bangt, denn der König
Wird wieder gedeihen!
Während seine Kameraden nach Lemberg zurückkehren, verbleibt der Humorist
ELIAS HOHLBERG im viel zu kalten Königsberg und begegnet dort dem... Tod.
Hören Sie einen Aufzug über Künstlerleid, Bizzarerie und jüdischen Heroismus
– eine satirische Begegnung mit dem Hinschied von Komik, Kühnheit und Seltsamkeit.
ELIAS HOHLBERG beschreibt seine 20er Jahre als „aufständisch“, „trügerisch“,
„rücksichtslos“ und vor allem „komisch“. Elegische Momente wie die Schmach
des Krüppels Spennocchi verarbeitete er nie. In der Komik suchte er
Loyalität. Seine Illusion, mit Musik die Welt zu verbessern, machte ihn
zum Nonkonformisten, sein Leierkastenspiel krönte ihn zum „König der Bettler und Armen“.
11. Komik Und Elegische Momente
[ELIAS HOHLBERG]
Der Tod ist ein Gelächter,
Denn das Leben ist bizarr.
Er pocht an roten Türen,
Denn sein Richter ist ein Narr.
Komisch ist das Leben,
Wenn es nicht mehr mit mir tanzt.
Plump scheint es zu geben,
Was der Tod in uns verschanzt.
Lebt’ ich kühn wie ein heller Ton,
lebt’ ich wie ein kranker Mann...
lebt’ ich wie ein Bub vom Zarenlohn,
lebt’ ich wie nur ich es kann.
[ERZÄHLER]
Kühn blieb der Leierkastenmann,
Komisch war sein Gesang.
Er drehte die Leier ohne Zwang,
Er machte Humor zum Drang.
[ELIAS HOHLBERG]
Lebt’ ich wie ein Mann vom Zarenlohn,
lebt’ ich wie ein kranker Mann...
lebt’ ich (so) kühn wie ein heller Ton,
lebt’ ich wie nur ich es kann...
[ERZÄHLER]
Kühn blieb der Leierkastenmann,
Komisch war sein Gesang.
Er drehte die Leier ohne Zwang,
Er machte Humor zum Drang.
Kühn blieb der Leierkastenmann,
Komisch war sein Gesang.
Er drehte die Leier ohne Zwang,
Er machte Humor zum Drang.
Als die große Judenhetze einsetzt, wird es für Hohlberg immer schwieriger,
sein Ideal vom komisch besetzten Menschentum mit fidelen Klängen
durchzusetzen. Während die Königsberger letzte Briefe kritzeln, versteckte
Münzen zählen und über ein nächstes Jahrzehnt ratschlagen, stellt sich
ihm, dem Leierkastenmann, ein barfüßiges Mädchen mit dem indischen Namen
„Tschandravatii“ vor. Das vom Schmutz der Wasserlachen bekleckerte Kind
verehrt das Hohlberggemüt, hüpft und singt vor seinem Kasten, das
dunkelblaue Kleidchen mit beiden Händen hochgehoben, und verwandelt den
Puppenfratz August in eine skurrile Tanzfigur. Frühmorgens und so lange
bis die Nacht erwägt, den fröhlich begonnenen Tag mit dunklen, immer dunkler
werdenden Nachttüchern zuzudecken, tanzt das knochige Waisenkind zu
Hohlbergs bizarr-komischer Musik. Er leiert und leiert, doch kalte Winter
ziehen hinauf nach Königsberg, und nur noch kranke Bettler und Tote ruhen
in der eisigen Stadt. Willens, den „Krieger“ zu beschämen, bevorzugt Hohlberg
den Winter als Mörder seiner Lieder, seiner Träume und seines Lebens. Als
der Judenfeind die Stadt Königsberg erreicht, zieht der Spielmann stolz
und trunken in den verzweigten Labyrinthgarten nahe dem Marktplatz, um dort
den harten Kampf gegen den russischen Winter, der ob seiner erdrückenden
Schneedecken nun endgültig seinem Namen gerecht wurde, zu verlieren.
Einige Jahre später, nachdem der Leierkastenmann nachweislich aus der
Stadt verschwunden war, erzählte sich manch Königsberger die folgende
Geschichte:
Damals, im strengen Winter 1941, soll ein indisches Mädchen erfroren sein,
6 Jahre alt und verliebt in die Geige. Man sagt, das Kind hätte einen
Spielmann lachen hören, unten am Graben, in dem künstlich angelegten
Labyrinthgarten der Stadt. „lachen“ wie der Donner donnerte und Sonne in
der Nase kitzelte, „lachen“ wie es das Mädchen selbst nur allzu gerne tat.
Barfuß und dem Leierkastenspiel eines Verrückten hörig, war es in den
Irrgarten gezogen, dem Gelächter des Leierkastenmannes folgend. Fast
verwegen ob der lauten Mitteilung stiefelte das Kind weiter, ohne je einen
Stiefel getragen zu haben. Der Mann lachte und lachte, leierte immer
wieder zwei, dann drei Töne. Immer leiser verstummten sie in den vereisten
Schneebrettern, die sich nun nach und nach von den eisig bedeckten Hecken
lösten.
Man fand das Mädchen dann im Frühjahr danach, als viele Königsberger aus
dem Süden zurückkehrten, um nach ihren Häuserresten zu sehen. Es saß am Boden,
die Arme verschränkt, vor sich ein Kopekenstück, das aus einer leeren
Handschale fiel. Den Kopf hatte es an einen Leierkasten gewinkelt. Und
dort, wo Schnee schon schmolz, doch Erde noch fern war, ragte die Holzhand einer
feurig roten Marionette hervor. Unter ihr - konnte das ein lachender Toter
gewesen sein? - fand man, die Marionette fest umklammernd, einen jüdischen
Musikanten, erfroren und genauso mindestens einen Winter tot.
Sein Name: Elias Hohlberg, 39 Jahre alt.
12. Blumen Von Tschandravatii, 1938
[ELIAS HOHLBERG]
Sie roch so nach Tod mit dem Duft,
Mit Augen (Gebein!), so finster und leer.
Sie spielte die Geige zum Tanz,
Ein Kratzen am Bund,
Ein (knochiger) Ton der verstummt...
Ihr Herz war bei mir und es schwankt,
Ja schwankt in der Brust... nur zart
...hin und her...
[DER LETZTE TANZ]
Wir tanzten verlacht im Saal der Eheleut,
Lieb war uns jeder Totentanz.
Ihr Bouquet blieb vor Reiz und vor Duft gefeit,
Lachend verlebte sie den Glanz.
Es war unser allerletzter Tanz...
Er war... schlicht famos.
[ELIAS HOHLBERG]
Sie tanzte im güldenen Glanz,
Mit heiterer Mimik entspannt.
Es fehlte das Schuhwerk ihr ganz,
Das ärmliche Ding,
Das indische Kind!
Ihr Herz war bei mir und es schwankt,
Ja schwankt in der Brust... nur zart
Hin und her
[DER LETZTE TANZ]
Wir tanzten verlacht im Saal der Eheleut,
Lieb war uns jeder Totentanz.
Ihr Bouquet blieb vor Reiz und vor Duft gefeit,
Lachend verlebte sie den Glanz.
Es war unser allerletzter Tanz...
Er war... schlicht famos.
13. Eine Ungelberte Stunde, 1941
[ELIAS HOHLBERG]
Mein Geist sühnt mein Leben,
Er wundet auf der Suche nach dem Sinn...
Mein Boot („Sarkophag!“)
Seine Anker hat gelichtet,
Frei und famos,
Mit ‘ner Leiche in der Mitte.
Ach Hohlberg, armer Jude,
Schon im Äther dunstverhangen
...bist du tot!?
Bist du tot?
[RUSSISCHER SÄUFER]
Wertes Volk einer zynischen Zeit.
Wir betten ein diesen Herrn
In die Stätte des Leibs!
[ELIAS HOHLBERG]
Ich habe Angst, hörst du, Angst!
Fast könnt’ der Tod am Leben sein...
[HOHLBERGS GEWISSEN]
Ist nicht der Ton, der Ton,
Schon deinem schwarzen Gifte gleich?
Du bleichst in Deinem Bette...
Du... Du frierst in Deinem Teich!
Wer kratzt am Geigenbund?
Wer lauscht da dem Gesang?
Ach, der Tod ist fein...
[ELIAS HOHLBERG]
Es ist komisch,
Jetzt schon tot zu sein...
Halt’ ein, halt’ ein...
Hörst Du, August, hörst du, nein?
Den Ton...
das, das muss die Geige sein...
...das muss die Geige sein!
[ELIAS HOHLBERG]
Der Tod ist der Lohn meines Lebens,
Er ist das Gelächter zu unserem Tanz...
Er... er setzt den letzten Anker ein,
Mit Liebe und Sühne der Leier zum Preis...
(Nein! Nein!)
Hier liegt ein jüdisches Leben,
Mein Kamerad aus der Lemberger Zeit.
Er schläft mit seiner Puppe ein,
Mit Liebe und Sühne der Leier zum Preis...
[RUSSISCHER SÄUFER]
Es starb in ein Boot eine jüdische Leich’,
So weinet und klaget doch schon!
[ELIAS HOHLBERG]
Ich süffle laut und trunken,
Ich tränke mich am Blut.
Ein Käferlein ich aß zum Schein
Was bleibt mir denn im Warten...
...auf den Tod!
[RUSSISCHER SÄUFER]
Na, na-na-na, na na-na-n-a!
Na, na-na-na, na na-na-n-a!
[ELIAS HOHLBERG]
Ein Säufer behende verblich noch am Sarg,
Bring mir mein Jude die Schaufel ins Grab!
Wer sonst fand im Garten den billigen Tod?
Das indische Mädchen, entschlafen im Schoß...
Der Messbub verfehlte das richtige Grab,
So läutet die Glocke ein jüdischer Knab’!
Kopeken ich griff aus dem lustigen Sarg,
Nimm es, die Reise wird von uns bezahlt!
[ELIAS HOHLBERG]
(PHYSISCH TOT)
...Mein Fleisch... ist... tot!
Ist tot!!??
Es ist fein, dass ich, kalt und bleich,
Im Totenschein bin doch nicht Leich
In meinem Reich...
Bin stolz verreckt, verschanzt...
14. Ithzak Kaufmann Und Das Bindfadencello
[ELIAS HOHLBERG]
Wer hockt nun da vor meiner Leich’...
Erfroren war ich, kreidebleich -
Und klagt mit leidlich’ Instrument...
elend, wach und doch dezent...
Auf flaschengrünen Fäden...
Als könnten diese mit mir... reden...
[ITHZAK KAUFMANN]
Du bliebst in meinen Klängen,
Ganz träge in der Stund,
Wenn Kurbeln müde murmeln
tünch’ ich sie wund...
Ich zerre an den Flusen,
Mit Händen aus Granit,
Wo sonst nur ein Weib’
bös’ Laune erspinnt.
Was blieb, das war dein Phlegma,
Es röchelt wie ein Hund,
Es quält’ mir meine Stunde...
(vor Launen gefeit).
Ich spiele unsre Lieder,
Beklage unsren Bund,
Denn still und leis’ dein Anker
Verhärtet die Stund.
[ELIAS HOHLBERG]
Ja, Ithzak, Kumpan...
Was klagst du mir Tränen am Bette,
welch’ Wehmut du suchst!
Hab’ Dank für dein Lied,
Es dröhnt hier mit bitterem Schmerz,
welch’ Hoffnung es sieht!
Du klopfst an mein Boot
Und schaufelst mich frei aus der Kälte
...mit frierendem Ton!
[ITHZAK KAUFMANN]
Mein Freund, du schielst mit Glanz,
Nach dieser Gier, mit dieser Sucht,
Ein Leben zu rauben, es froh zu glauben!
[ITHZAK KAUFMANN]
Mein Freund, du bleibst im Bund,
In dieser Stund der traurig Kund’,
In diesem jüdischen Bündnis ein König!
15. Der Lustige Tote
[ELIAS HOHLBERG (ZU SEINER MARIONETTE AUGUST)]
Ein Toter ist nicht tot!
Und weißt du noch... das Leben?
[ELIAS HOHLBERG]
Ich lebt’ mich tot und lachte laut,
Das Leben ward ein reger Kumpel.
Leidig, zäh und müd’ und streng
Es klopfte an mein Tod.
[ELIAS HOHLBERG (ZU SEINER MARIONETTE AUGUST)]
Du wunderst Dich?
Ich kratze mich.
Ein Toter ist nicht tot!?
So soll es sein,
Und ich allein,
Bin heute richtig froh!
[ELIAS HOHLBERG]
Ich lacht’ mich tot, wie wunderbar,
Ich seh’ mich gern als kokette Leiche.
Modrig, bleich und dürr und gar
Ich hoffe auf mein End’...
(...auf mein End’?)
16. Epilog Aus Der Judengruft
[ELIAS HOHLBERG]
Ein Dolch, das ist ein Ding, das sticht...
Doch bringt ihr mich zu Tode nicht...
Hört lieber an, den heitren Ton,
Der übrig blieb von meinem Lohn...
Der Kasten, den ich drehte,
und... der das eure Land belebte...
Erfror marod’,
War nicht gleich tot,
In einem weißen Gärtchen dann,
Wo jeder Ton nach Winter klang.
Ich weiß, dass kühn und trunken...
Ich Mann der Komik war versunken,
In diese goldne Judengruft.
Mit Erde reich an Leichenduft.
Ich schmunzle schon, und lache gleich,
Was bin ich wert als Judenleich?
Ach... bin ich froh...
Dass der Winter gar,
Mein Mörder war,
Und nicht ein Krieger aus dem Heer,
Mit seinem tollen Schießgewehr!
So lauscht noch meinen Stücken...
Ja traut euch zu erquicken...
Denn wer in nahen Stunden wagt...
Sich gar mit beiden Händen plagt,
Den Deckel meiner Kiste zu verrücken,
Den würde dann wohl kaum entzücken...
Dass ich, Elias Hohlberg, dann...
Die Kiste hier zur Leere zwang!
17. Mein Letztes Stuck
[ERZÄHLER]
Und wenn Sie einmal
Die Straßen dreister Musikanten queren,
Lauschen Sie doch dem Gespielten
Und werfen Sie eine Münze!